Sieben Kriterien für eine ethische Führung

Management

Wissenschaftler von der Technischen Universität Dortmund haben Ergebnisse einer Studie vorgelegt, die aufzeigt, was zu einer ethischen Führung gehört. Das Ziel der Studie war es, den englischsprachigen Ethical Leadership at Work Questionnaire ins Deutsche zu übertragen und zu validieren. Dieses „Questionnaire“ umfasst 38 Items über sieben Facetten ethischer Führung: Fairness, Machtteilung, Rollenklärung, Mitarbeiterorientierung, Integrität, Ethische Anleitung und Interesse an Nachhaltigkeit. Ihre Tests bestätigten die aufgestellte siebenstufige Faktorstruktur. Damit steht nun ein übertragenes und multidimensionales Instrument zur Verfügung, um ethisches Verhalten auch im deutschsprachigen Raum differenziert abbilden zu können.

Nachfolgenden werden die sieben Verhaltensfacetten ethischer Führung aufgeführt, der Wichtigkeit nach absteigend geordnet (nach unten wird der Zusammenhang mit Außenkriterien Gesamtmaß ethischer Führung, inspirierende und belohnende Führung, Arbeitszufriedenheit, affektive Bindung ans Unternehmen kleiner):

1. Mitarbeiterorientierung: Das ist der aussagekräftigste Faktor für ethische Führung. Je stärker der Beistand einer Führungskraft, desto zufriedener und bindungswilliger sind die Mitarbeiter.

2. Fairness: Mitarbeiter werden gleich, fair und prinzipientreu behandelt. Führung durch Belohnung führt zu deutlich höherer Arbeitszufriedenheit.

3. Rollenklärung: klare Festlegung von Verantwortlichkeiten, Erwartungen und Leistungszielen. Rollenklärung wirkt sich am meisten positiv auf die Arbeitszufriedenheit aus.

4. Integrität: Der Chef hält, was er verspricht. Ein integrer Chef regt vor allem geistig an und motiviert.

5. Machtteilung: Mitarbeiter können mitbestimmen, ihre Ideen und Ängste werden berücksichtigt.

6. Ethische Anleitung: Der Manager nennt ethische Regeln, belohnt bei Einhaltung und bestraft bei Missachtung. Das führt zu mehr Verbundenheit der Mitarbeiter zu ihrem Unternehmen.

7. Interesse an Nachhaltigkeit: Auch Nachhaltigkeitsbewusstsein der Vorgesetzten führt zu mehr Commitment der Mitarbeiter.

Für alle, die mehr darüber wissen wollen: Christina Block, Kai C. Bormann & Jens Rowold (2015). Ethische Führung: Validierung einer deutschen Adaption des Ethical Leadership at Work Questionnaire (ELW-D) nach Kalshoven, Den Hartog und De Hoogh (2011). Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 59 (3), 130-143.

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