Baubranche: Mehrheit der Unternehmen befasst sich mit Compliance

Studie

Für die Studie wertete die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte die Aussagen von 85 Unternehmen der Bau- und Immobilienwirtschaft aus. Fast 60 Prozent gaben an, bereits eine Compliance-Risikoanalyse durchgeführt zu haben. Im Vergleich mit mittelständischen Unternehmen anderer Branchen zeigt sich, dass die Bau- und Immobilienwirtschaft in vielen Bereichen besser aufgestellt ist.

Vor allem größere Unternehmen messen Compliance eine hohe Bedeutung zu.  Für kleine Unternehmen scheint das Thema Compliance jedoch weniger relevant zu sein. Zwei Drittel der teilnehmenden Unternehmen, die sich bisher nicht mit Compliance befasst hatten, beschäftigen weniger als 50 Mitarbeiter. 

Doch der Druck von Seiten der Öffentlichkeit und des Gesetzgebers steigt. Den größten Einfluss auf das Compliance Management von Unternehmen haben laut Studie der Gesetzgeber, die Gesellschaft und Eigenkapitalgeber.

Denn gerade in der Bau- und Immobilienbranche sind die Risiken für Compliance-Verstöße besonders hoch. Als Ursache für diese Risiken nannten die teilnehmenden Unternehmen die hohen Einzelvolumina pro Geschäftsvorfall. Auch die Tatsache, dass nur wenige Personen an wichtigen Entscheidungen beteiligt sind und die oft über viele Jahre bestehenden Geschäftsbeziehungen scheinen Compliance-Risiken zu begründen. Immobilienankauf und Auftragsvergabe sehen die Teilnehmer in diesem Zusammenhang als besonders wichtige Bereiche. Vermietung und Personal werden als weniger relevant für Compliance eingeschätzt.

Im Rahmen ihrer Compliance Management-Maßnahmen haben fast zwei Drittel der teilnehmenden Unternehmen eine Grundwerteerklärung und 80 Prozent Verhaltensrichtlinien für sensible Unternehmensbereiche formuliert, an denen sich Mitarbeiter orientieren können. Für die Aufdeckung von Verstößen hat gut die Hälfte standardisierte Prozesse etabliert. 37 Prozent nutzen sogenannte Whistleblowing-Systeme, die eine anonyme Weitergabe von Hinweisen ermöglichen.

Bei der Kommunikation von Compliance sehen die Autoren der Studie Verbesserungspotential. Lediglich 40 Prozent der teilnehmenden Unternehmen gaben an, systematische und turnusmäßige Kommunikationsinstrumente für Compliance zu nutzen. Obwohl Unternehmen die Sensibilität der Öffentlichkeit für Compliance-Themen erkannt haben, kommunizieren mehr als 60 Prozent relevante Informationen nicht nach außen.

Die komplette Studie finden Sie hier.

 

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