Ausgabe: 11 | 2017

WIE COMPLIANCE MANAGER ALS CHANGE MANAGER WIRKSAM WERDEN KÖNNEN

„Nichts bedarf so sehr der Änderung wie die Gewohnheiten anderer Leute“, schrieb Mark Twain – er war ein genialer Kopf. Nur wenige konnten die Realitäten des Lebens so treffsicher und so humorvoll beschreiben wie er. Die Gewohnheiten anderer Leute zu verändern, ist allerdings genau das, was Compliance Officer können müssen – denn damit die Mitarbeiter im Compliance-Sinne das Richtige tun, müssen sie zum einen das Bewusstsein für das Falsche haben, unter Druck kommen, sich zu verändern, und dann das richtige Tun einüben. Klingt einfach, ist aber schwierig zu erreichen. Zum Beispiel wissen die meisten Menschen, dass sie sich falsch ernähren, dadurch übergewichtig werden und sich obendrein auch noch Krankheiten anessen – und sie verhalten sich trotzdem in ihrer Ernährung weiter genauso. Gewohnheit und Alltag haben eben eine starke Macht über uns.

In Corporate Compliance haben wir alle eigentlich schon genug Erfahrung und Einsicht, um zu verstehen, dass keine Compliance-Arbeit wirksam sein kann, wenn sie nicht in die passende Unternehmenskultur eingebettet ist. Die Aufgabe der Compliance Officer wird daher sein, die Compliance-Hindernisse innerhalb dieser Unternehmenskultur zu identifizieren und diese mit der Zeit in einem klug zusammengesetzten Team aus dem Weg zu räumen. Das ist Change Management, und Compliance Officer müssen auch Change Manager sein können. Wie das geht – darüber
handelt unsere Titelstory.

Doch zuvor möchte ich Ihnen noch einen weiteren Spruch mit auf den Weg geben. Er ist von Werner von Siemens, dem Gründer der Siemens AG: „Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen, sondern mit den Augen die Tür zu finden.“ Da ist was Wahres dran und es ist der Schlüssel zum wirksamen Veränderungsprozess in Ihrem Unternehmen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg.

Ihre
IRINA JÄKEL
Editorin Chief