Versicherer haben Compliance-Bedeutung erkannt

Studie

Für die Studie befragte die Unternehmensberatung BearingPoint zwischen September und Oktober 2011 deutsche Erst- und Rückversicherer unterschiedlicher Größe und Rechtsform. Über 51 Prozent der angefragten Unternehmen beteiligten sich an der Studie. Auch diese recht hohe Quote werten die Autoren der Studie als Indiz für ein großes Interesse am Thema.

Allerdings sind Compliance-Abteilungen meist relativ klein. In der Regel sind weniger als 10 Mitarbeiter mit Compliance-Aufgaben befasst, wie 79% der teilnehmenden Unternehmen im Rahmen der Studie bestätigten.

Darüber hinaus nutzen Unternehmen IT-Systeme zur Unterstützung ihrer Compliance-Aktivitäten nur selten. 93% greifen laut Studie nicht oder nur teilweise auf IT zurück. Auch Schulungen werden nur in begrenztem Umfang durchgeführt. Während 69% der Unternehmen angaben, Schulungen teilweise bis überwiegend zu nutzen, verzichten 31% der Teilnehmer ganz darauf.

Die Kosten des Compliance Managements sind in der Versicherungsbranche bisher relativ gering. Die Autoren der Studie warnen jedoch, dass sich dies aufgrund neuer gesetzlicher Anforderungen in Zukunft ändern wird. So werden Solvency II, das neue Aufsichtssystem der EU für Versicherer, und  die vierte Geldwäsche-Direktive der EU voraussichtlich ab 2014 neue Anforderungen an das Governance- und Compliance-System von Unternehmen mit sich bringen.

Solvency II und die Überarbeitung der EU-Datenschutzrichtlinie schätzen die teilnehmenden Unternehmen als die kurz- bis mittelfristig relevantesten Themen ein. Als größte Herausforderung für die Zukunft sehen die Teilnehmer die Beherrschung der vielen unterschiedlichen regulatorischen Anforderungen sowie die effiziente Umsetzung und Analyse von Kontrollen.

Die Studie finden Sie hier.

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